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WU Keller - Alles zum wasserundurchlässigen Betonkeller

Heutzutage raten immer öfter Bodengutachter beim Bau eines Hauses zu einem Betonkeller anstatt der herkömmlichen schwarzen Wanne. Doch wo liegen die Unterschiede, welchen Kosten kommen auf den Bauherren zu und vieles mehr? Mit unserem WU Keller Ratgeber möchten wir ein wenig Licht ins Dunkel bringen und Bauherren bei ihrer Entscheidung helfen.





Was ist ein WU Keller?

Der WU Keller ist ein Stahlbetonkeller aus einem wasserundurchlässigen Beton mit einem dichten Gefüge. Durch die Stahlbetonkonstruktion wird die Abdichtungsfunktion ersetzt, sodass weitere zusätzliche Abdichtungsarbeiten entfallen können. Bei diesem Verfahren werden Bodenwanne und Außenwände als geschlossene Wanne mit einem hohen Wassereindringwiderstand hergestellt. Wegen der hellen Farbe der Wanne wird dies in den meisten Fällen als sogenannte „Weiße Wanne“ bezeichnet.

Weiße Wanne - Schwarze Wanne - WU Keller - Wir erklären es!



Weiße Wanne – Hierbei handelt es sich um eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion. Markant hierbei ist das Fehlen der zusätzlichen Abdichtungsschichten, da die tragende Stahlbetonkonstruktion zugleich das abdichtende Element bildet. Diese Variante wird oft als Abdichtungsarbeiten gegen Grundwasser oder Sickerwasser bei Fundamenten, Bodenplatten, Außenwände des Kellergeschosses oder von Decken, die von oben mit Erde überschüttet sind, genutzt. Das Schwimmbecken oder ein Wasserspeicher kann ebenfalls so abgedichtet werden. Die weiße Wanne wird von Experten auch als WU Keller bezeichnet.

Schwarze Wanne – Es handelt sich hier um eine im Boden befindliche Abdichtungsfunktion, die aus Bitumendickbeschichtung, Bitumen oder Kunststoffbahnen hergestellt wird. Sie umschließt druckwasserdicht alle erdberührenden Bauteile eines Gebäudes.

Kellerabdichtung nach DIN 18533



Seit Sommer 2017 gilt die WU Richtlinie DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ und ersetzt damit die bis dahin gültige DIN 18195 „Abdichtung von Bauteilen“. Die neue Norm behandelt die Abdichtung von Wand- und Bodenflächen, Wandquerschnitten und Sockelbereichen, die direkt an das Erdreich grenzen.

Welche Abdichtungsform beim Stahlbetonkeller zum Einsatz kommt, ist von der Art der Wassereinwirkung  abhängig, welche in den Wassereinwirkungsklassen W1 bis W4 beschrieben wird.

  • W1-E: Nicht drückendes Wasser bei der Bodenplatte und erdberührten Wänden sowie Bodenfeuchte.


  • W2-E: Drückendes Wasser wie zum Beispiel Hochwasser, Grundwasser und Stauwasser.


  • W3-E: Nicht drückendes Wasser auf erdüberschüttenden Bauteilen.


  • W4-E: Wandsockel, die 20 cm unter bis 30 cm über Geländeoberkante – GOK liegen


Entgegen der alten DIN-Norm wird mit der neuen Norm nicht nur die Art der Wassereinwirkung berücksichtigt, sondern auch das Bauteil selbst sowie die Beanspruchungs- und Nutzungsklassen. In einzelnen Fällen kann dies die Zuordnung vereinfachen und dadurch eine korrekte und schadenfreie Planung sowie Ausführung ermöglichen.

Je höher die Belastung durch Feuchtigkeit aus dem Erdreich ist, umso höher sind die Anforderungen an die Art der Abdichtung. Dies ist zum Beispiel der Fall bei vorhandenem drückendem Wasser (W2-E) durch einen hohen Grundwasserspiegel, die Gefahr von Hochwasser in der Nähe von Flüssen oder Stauwasser im Erdreich. Die weiße Wanne ist hierbei die zuverlässige Abdichtungsart. Bei einer fachgerechten Planung und Ausführung kann eine hohe Zuverlässigkeit der Abdichtung garantiert werden.

Wann wird ein WU Keller verwendet?



Sind die Bodenverhältnisse schwierig, kommt sehr oft der Betonkeller zum Einsatz. Dazu zählen Grundstücke mit drückendem Grundwasser oder aufstauendem Sickerwasser. Mit dem Betonkeller kann verhindert werden, dass Wasser in den Beton gelangt. Jedoch gilt zu bedenken, dass der Beton dadurch nicht vollständig wasserdicht wird. Je nach gewählter Nutzungsklasse ist beim Beton eine begrenzte Wasserdurchlässigkeit möglich. Dies bedeutet, dass trotzdem Wasserdampf durch die Mauer diffundiert und sich als Kondenswasser an der Wandoberfläche niederschlägt. Allerdings wird die Wand nicht durchfeuchtet, sodass auch bei stehendem Grundwasser mit dieser Bauweise der Keller trocken bleibt.

Welche Eigenschaften hat ein WU Keller?



Der WU Betonkeller überzeugt durch die nachfolgenden Eigenschaften:

  • Hat eine hohe Belastbarkeit


  • Zusätzliche Abdichtung ist nicht nötig


  • Eignet sich bei drückendem oder aufstauendem Wasser


  • Produktion ist kostengünstig und zeitsparend


  • Ist fest gegen Durchwurzelung


  • Geeignet für den reinen Nutzkeller



Wie dicht ist ein WU Keller?



Die Kellerwände bei der weißen Wanne, also dem Betonkeller sind wasserundurchlässig und somit dicht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Wände auch gegen Wasserdampf dicht sind. Es spielt allerdings keine Rolle, wenn der Keller nicht beheizt und die Innenflächen aus Beton offenbleiben. Das Wasser kann verdunsten und entweichen.

Wird der Keller jedoch beheizt und als Wohnraum genutzt, sieht dies schon wieder anders aus. Obwohl ohne zusätzliche Außenabdichtung die Wände der weißen Wanne dicht sind, muss in jedem Fall eine Dampfbremse angebracht werden. Hierzu kann eine Bitumenbeschichtung wie bei der schwarzen Wanne erfolgen.

Was kostet ein WU Keller?



Pauschal kann hier kein Preis genannt werden, denn dieser ist sowohl abhängig von der Größe des Kellers als auch von vielen weiteren Faktoren. Im Allgemeinen kann jedoch gesagt werden, dass ein solcher Keller ca. 15.000 bis 20.000 Euro mehr kostet als ein konventionell gemauerter Keller.

Im Vergleich zum herkömmlichen Beton fallen beim WU Beton ca. 25 % an Mehrkosten an. Dabei sind die Preise für den WU Beton in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich und schwanken zwischen 100 und 150 Euro.

Wie wird eine weiße Wanne (ein WU Keller) eingebaut?



Die weiße Wanne sollte grundsätzlich nur von einem Fachmann eingebaut werden, denn es kommt auf eine sorgfältige Ausführung an. Dies gilt insbesondere für den Einbau der Fugendichtungen an den Arbeits- und Dehnfugen und bei der rechnerischen Begrenzung der Rissbreite des Stahlbetons. Dies darf maximal nur 0,2 mm betragen.

Für die weiße Wanne gibt es drei verschiedene Bauweisen:

  • Bauweise ohne kontrollierte Trennrisse: Hierbei sollen erst gar keine Trennrisse entstehen. Im Idealfall kommt es nicht zu den Rissen, da Zwangsspannungen vermieden werden.


  • Bauweise mit Trennrissen von beschränkter Rissbreite: Die entstehenden Trennrisse dürfen nur so breit sein, wie es von der festgelegten Nutzungsklasse erlaubt wird. Dabei sollte die Bausubstanz keinen Schaden nehmen.


  • Bauweise mit zugelassenen Trennrissen: Bereits in der Planung ist die Abdichtung von möglichen Rissen vorgesehen. Bei der Ausführung sind eine umfangreiche, Riss verteilende Bewehrung und enge Abstände der Fugen erlaubt.



Planung & Herstellung eines WU Kellers



Bereits bei der Planung und bei der Umsetzung ist höchste Präzision gefragt, damit der WU Keller später seinen Zweck erfüllen kann. Im Vergleich mit einem herkömmlich gemauerten Keller sind beim WU Keller weniger Arbeitsschritten notwendig. Sowohl das sorgfältige Arbeiten als auch das nötige Fachwissen entscheiden später über die Qualität des Bauwerks. Dabei sind die nachfolgenden Schritte zu beachten:

Ermittlung der Beanspruchungsklasse und des Bemessungswasserstands

Gemäß DIN 18195-1 wird der Bemessungswasserstand ermittelt. Eine solche Momentaufnahme ist dabei nicht ausreichend. Aus diesem Grund wird bei der aktuellen Messung der höchste Grundwasserstand der letzten Jahre berücksichtigt. Eine wichtige Rolle spielt auch der chemische Angriffgrad des Grundwassers sowie des Bodens, wenn diese Daten vorhanden sind.  

Unterschieden wird in:

  • Beanspruchungsklasse 1: nicht drückendes Wasser, teilweise aufstauendes Wasser und drückendes Wasser


  • Beanspruchungsklasse 2: nicht stauendes Sickerwasser und Bodenfeuchtigkeit



Festlegen der Nutzungsklasse



Die entsprechende Nutzungsklasse wird bereits bei der Planung vom Haus festgelegt. Es wird hier unterschieden in:

  • Nutzungsklasse A: In flüssiger Form ist kein Wassereintritt möglich. Es kommt nicht zu feuchten Stellen an der Wandoberfläche. Die Einsatzbereiche hierfür sind der Wohnungsbau sowie Lagerräume für hochwertige Güter.


  • Nutzungsklasse B: Es kommt nicht zu einem Wasserdurchtritt und zur Bildung von feuchten Stellen. Zulässig sind jedoch Dunkelfärbungen oder Wasserperlen an der Wandoberfläche. Die Einsatzbereiche hierfür sind Garagen, Tiefgaragen, Installations- und Versorgungsschächte bzw. Versorgungskanäle sowie Lagerräume mit geringen Anforderungen.



Die Vorteile einer weißen Wanne



Die Vorteile wurden durch zahlreiche Untersuchungen bestätigt. Mit dieser Bauart kann Feuchtigkeit ausgesperrt und eine Wasserundurchlässigkeit garantiert werden. Selbst drückendes Wasser kann in einer weißen Wanne nur maximal 7 cm weit vordringen, bevor es gestoppt wird. Während eine Außenabdichtung die Fugenabdichtungen aus Bitumen oder Kunststoff nach spätestens 30 Jahren erneuert werden müssen, liegt die Lebensdauer der weißen Wanne deutlich höher. Üblich sind bei WU Beton bis zu 80 Jahre.

Aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt die Konstruktion der weißen Wanne in den meisten Fällen geschosshoch. Im Vergleich mit der schwarzen Wanne ist die weiße Wanne durch reduzierte Arbeitsgänge, wenn diese sorgfältig ausgeführt wurden, wirtschaftlicher in der Konstruktion. Allerdings ist sie auch teurer als ein konventionell gemauerter Keller.

Und last but not least bietet die weiße Wanne auch einen guten Schutz gegen eine Radon Belastung. Radon ist ein gesundheitsgefährdender und radioaktiver Stoff, der durch undichte Keller aus dem Erdreich in das Haus gelangt und sich dort sammelt.

Qualität beim Bau der weißen Wanne



Entscheiden Bauherren sich für eine weiße Wanne, dann sollten Sie nach einer Kellerbaufirma mit entsprechender Erfahrung suchen. Schon kleinste Fehler bei der Ausführung können dazu führen, dass Feuchtigkeit in die Wände dringt und dadurch die Bausubstanz nachhaltig schädigt.

Außerdem sollten die Bauarbeiten für die weiße Wanne durch einen Gutachter überwacht werden. Er kann mögliche Fehler sofort erkennen und frühzeitig eingreifen.

Die weiße Wanne und die Wärmedämmung



Der WU Betonkeller besteht aus Beton mit Stahl und bringt daher keine gute Wärmedämmung mit. Aus diesem Grund müssen sowohl die Bodenplatte als auch die Wände zusätzlich gedämmt werden. Dies geschieht mittels der Perimeterdämmung in Form von Schaumglasplatten. Diese sind zusätzlich wasserdampfdicht. Mit einem rissüberbrückenden flexiblen Spezialkleber werden die Platten vollflächig verklebt. Es gibt auch andere Dämmvarianten, die nach Wassereinwirkungsklasse und baulichen Gegebenheiten gewählt werden können. Dies sind zum Beispiel Polyurethanplatten oder Platten aus expandiertem EPS bzw. extrudiertem XPS Polystyrol.

Fazit: WU Keller eignen sich bei komplizierten Bodenverhältnissen



Aufgrund von verschiedenen Umwelteinflüssen ist der Keller eines Hauses einer dauerhaften Belastung ausgesetzt. Damit es nicht zu Schäden kommt und Bauherren den Anforderungen gerecht werden können, ist es ratsam den Bau eines WU Betonkellers in Betracht zu ziehen. Dies gilt auch bei einer einfachen Konstruktion, einer detaillierten Planung sowie einer sorgfältigen Umsetzung. Damit es nicht zu Mängeln und Pfusch beim Bau kommt, solle immer auf Fachleute gesetzt werden. Zudem sollten immer Bauexperten zu Rate gezogen werden.

Neben den Vorteilen hat der WU Betonkeller auch seine Nachteile. Die Fehleranfälligkeit liegt dabei in Planung und Ausführung. Kommt es zu Fehlern bei der Betonmischung oder dem Einbau fehlt dem WU Keller die Wasserundichtigkeit. Dies führt zu einem feuchten Keller mit aufwändigen und teuren Nacharbeiten.

Viele Bauherren scheuen auch den höheren Preis des WU Kellers für ihr Traumhaus, denn die Ausführung mit Beton ist zwischen 10 und 25 % teurer als bei der schwarzen Wanne.

Vorteile

  • Individuelle Betreuung
  • Persönliche Ansprechpartner
  • Hohe Qualität
  • Zügige Bauphase
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